Die Therapie von Haarausfall richtet sich nach Form und Ursache für den Haarverlust und kann zudem geschlechtsspezifisch ausfallen.
Zur Therapie von erblich bedingtem Haarausfall sind zwei Wirkstoffe zugelassen, wobei nur der Wirkstoff Minoxidil für Männer und Frauen zugelassen ist. Bei der Therapie mit Minoxidil muss beachtet werden, dass sich die Dosierungsempfehlungen für Männer und Frauen unterscheiden.
Der Wirkstoff Finasterid wurde ursprünglich zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt. Als Nebenwirkung wies ein Großteil der Patienten unter Einnahme von Finasterid plötzlich ein verstärktes Haarwachstum auf. Um sich den Effekt zunutze zu machen, wurde der Wirkstoff in entsprechend niedrigerer Dosierung auch als Haarwuchsmittel bei erblich bedingtem Haarausfall zugelassen. Finasterid hemmt die Bildung des Botenstoffs Dihydrotestosteron und vermindert so den Haarverlust.
Finasterid wird in Tablettenform eingenommen und ist nur für Männer zugelassen. Bis die Wirkung einsetzt, dauert es in der Regel drei bis sechs Monate. Die Wirksamkeit hält allerdings nur solange an, wie das Medikament eingenommen wird.
Auch der Wirkstoff Minoxidil hatte ursprünglich einen anderen Zweck und wurde zur Therapie von Bluthochdruck zugelassen. Als die Nebenwirkung des starken Haarwuchses am ganzen Körper bemerkt wurde, entwickelte man entsprechend eine Tinktur für die Kopfhaare. Der Wirkstoff Minoxidil ist sowohl für Männer als auch Frauen zugelassen, wird aber geschlechtsspezifisch in unterschiedlichen Dosierungen eingesetzt.
Minoxidil soll die Durchblutung der Kopfhaut steigern. Mit Beginn der Therapie kommt es zu vermehrtem Haarausfall, weil der Wirkstoff die Anagenphase der Haarwurzel provoziert und sich neue Haarzwiebeln bilden, die die alten verdrängen. Dieser Prozess dauert häufig vier bis sechs Monate. Minoxidil ist in unterschiedlichen Dosierungen in der Apotheke erhältlich.
Zur Therapie von kreisrundem Haarausfall sind verschiedene Wirkstoffe zugelassen, deren Einsatz sich vor allem nach Form und Ausmaß der Alopecia areata richtet. In vielen Fällen zeigt sich der kreisrunde Haarausfall vorübergehend, sodass behandelnde Dermatologen meist empfehlen, ein paar Monate abzuwarten, bevor mit einer medikamentösen Therapie begonnen wird.
Die Behandlung mit Glukokortikoiden, besser bekannt als Kortison, ist in verschiedenen Formen möglich. Bei beginnenden kahlen Stellen am Kopf können kortisonhaltige Cremes den Haarausfall eindämmen und teilweise neues Haarwachstum anregen. In länger dauernden Fällen kann der Dermatologe Kortison direkt in die betroffenen Hautpartien spritzen. Auch die Einnahme in Tablettenform, sogenannte Stoßtherapie, ist generell möglich, wird aber aufgrund der starken Nebenwirkungen seltener eingesetzt.
Wenn der kreisrunde Haarausfall sehr große kahlen Stellen auf dem Kopf verursacht, kann der behandelnde Arzt die sogenannte topische Immuntherapie zur Behandlung empfehlen. Die topische Immuntherapie ist verhältnismäßig aufwendig und wird nur von Universitätskliniken und spezialisierten Zentren angeboten.
Diese Form der Therapie dient sozusagen der Ablenkung des fehlgeleiteten Immunsystems, welches die Haarwurzeln bekämpft. Dazu wird der Wirkstoff Diphenylcyclopropenon, kurz DCP, als Kontaktallergen auf die kahlen Stellen aufgetupft. Das Immunsystem reagiert mit einer allergischen Reaktion und wird so von seinem eigentlichen Fehlwirken auf die Haarwurzeln abgelenkt. Die Behandlung sollte nicht bei schwangeren Frauen und Patientinnen mit Kinderwunsch durchgeführt werden.
PUVA definiert eine Kombinationstherapie aus einer äußerlichen Anwendung mit Psoralen in Verbindung mit einer Bestrahlung mit UV-A-Licht. Psoralen ist eine photoxische Substanz, die in Form einer Creme auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen wird. Bei der Bestrahlung mit UV-A-Licht soll die fehlgeleitete Immunabwehr auf die Haarwurzeln gestoppt werden.
Diffuser Haarausfall zeichnet sich dadurch aus, dass die Haare auf dem gesamten Kopf relativ gleichmäßig ausfallen und sich die Haardichte dadurch reduziert. Die Ursachen sind bei diffusem Haarausfall besonders vielseitig, weshalb es wichtig ist, mit einem Dermatologen nach der Ursache zu forschen. Sind beispielsweise Medikamente der Auslöser für den Haarausfall, kann entsprechend nach Alternativen gesucht werden. Bei Nährstoffmangel sollte eine Nahrungsumstellung erfolgen und gegebenenfalls Zusatzpräparate zum Ausgleich eingenommen werden. Sind seelische Ursachen der Grund, beginnt die Therapie mit Stressabbau und in schwerwiegenden Fällen unter Umständen mit einer Psychotherapie. Je nach Ursache ist die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bezüglich geeigneter therapeutischer Maßnahmen also unbedingt ratsam.
ANP® 2+ ist ein patentierter Lipidkomplex, der das Wachstum und die Erneuerung der Hautanhangsgebilde (Nägel, Wimpern, Haare) fördern soll. Dank der Verbindung von aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften ausgewählten Pflanzenölen zeichnet sich ANP® 2+ durch seinen besonderen Komplex aus Fettsäuren, Tocopherolen, Tocotrienolen und Polysterolen aus, der die Zellregeneration und die Mikrozirkulation fördert und die Schutz- und Entzündungsmechanismen reguliert. Die Zugabe von THIO-LIPESTER® zu diesem Lipidkomplex potenziert das Wachstum der Hautanhangsgebilde.
Sabrina Mandel