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Phasen von Haarausfall
Androgenetischer Haarausfall wird bei Männern nach dem Hamilton-Norwood-Schema in verschiedene Ausprägungen unterteilt.
Haarausfall

Phasen von Haarausfall

Haarausfall wird medizinisch in drei unterschiedliche Formen unterteilt, die sich nach der Ursache für den Haarverlust richten. Während der diffuse Haarausfall die Fülle des gesamten Haupthaares betrifft, verläuft der kreisrunde Haarausfall sehr individuell und je nach Unterform an verschiedensten Stellen des Kopfes oder auch des Körpers.

Bereits im Jahre 1951 erkannte der Mediziner Hamilton, dass der androgenetische Haarausfall bei Männern einem bestimmten Schema folgt. Er entwickelte daraufhin eine Einteilung für die verschiedenen Phasen des Haarverlusts bei Männern, die bei der Diagnose und auch zur Klassifikation des Grades von Haarausfall helfen sollte. Die Unterteilung in spezifische Stadien von Hamilton wurde 1975 von Norwood erweitert und ist heute als Hamilton-Norwood-Schema bekannt.

Phasen von Haarausfall nach dem Hamilton-Norwood-Schema

Der Zeitpunkt, wann der androgenetische Haarausfall bei Männern einsetzt, ist individuell verschieden. Bei vielen Männern kommt es bereits nach der Pubertät zum ersten Haarverlust, bei manchen Patienten beginnt der Haarausfall ab dem 30. Lebensjahr. Das Hamilton-Norwood-Schema dient der Diagnostik. Das Voranschreiten des Haarverlusts lässt sich jedoch nicht zeitlich bestimmen.

Das Hamilton-Norwood-Schema unterteilt den androgenetischen Haarausfall bei Männern in sieben Phasen. Bei der Diagnose kann der behandelnde Dermatologe das Schema nutzen, um den Grad des Haarausfalls bei dem jeweiligen Patienten zu bestimmen.

Phase I

Das Haupthaar von Patienten des Typs I zeigt sich weitestgehend unauffällig. Der Haaransatz weicht bei manchen Patienten leicht, aber nicht deutlich sichtbar zurück. Einige Patienten bemerken die Ausbildung kleiner Geheimratsecken.

Phase II

An den Schläfen, medizinisch temporal, und an der Stirn, medizinisch frontal, fallen sichtbar erste Haare aus. Die Stellen regenerieren sich nicht mehr, an den Schläfen bilden sich sukzessive Geheimratsecken. Das Haar im Stirnbereich wird lichter, der Haarausfall breitet sich Richtung Oberkopf aus.

Phase III

Phase III wird auch als Mindestmaß an Kahlheit bezeichnet. Die Ausprägung der Geheimratsecken intensiviert sich erheblich, bei einigen Patienten beginnt der Haarausfall in kreisrunder Form auf dem Hinterkopf und im Scheitelbereich.

Phase IV

Der Haarausfall an den Schläfen schreitet weiter voran und auch im Scheitelbereich ist deutlich eine kahle Stelle erkennbar. Schläfen und Scheitelbereich gehen sichtbar ineinander über. Der Kopfbereich, der noch behaart ist, zeigt sich in Form eines Haarbandes. Auch an den Seiten des Kopfes reduziert sich die Haarmenge.

Phase V

Patienten des Typs V weisen vollständigen Haarverlust in der Stirnregion und auf dem Scheitel auf. Die Verbindung besteht nur noch durch einen sehr schmalen behaarten Streifen. Von der Schläfe in Richtung des Hinterkopfes zeigt sich das verbliebene Haar meist in Form eines Hufeisens.

Phase VI

Scheitel und Stirnregion sind vollständig kahl und ineinander übergegangen. Spätestens in Phase VI gilt der Haarausfall als Glatze. Der Haarverlust breitet sich weiter in Richtung der Ohren aus.

Phase VII

Stirn und Oberkopf sind komplett haarfrei. Ein schmales Band an Haaren verbleibt als Form eines Halbmondes von Ohr zu Ohr und erstreckt sich über den unteren Hinterkopf.

Für Männer und Frauen, die unter diffusem Haarausfall leiden gibt es die Phasenbestimmung nach Ludwig, die sich von dem Hamilton-Norwood-Schema ableitet.

Sabrina Mandel